Dürfen wir ihn jetzt „Hologramm“ nennen? – Der Holocaust auf Instagram!

Liebe Dreidimensionale, liebe Holografierte,

ich beginne mit der Definition von Hologramm:

„Ein Hologramm ist ein mit holografischen Techniken hergestelltes dreidimensionales Bild, das eine körperliche Präsenz im realen Raum hat, bzw. eine Aufnahme, die ein dreidimensionales Abbild wiedergibt. Unter dem Begriff der Holografie fasst man Verfahren zusammen, die den Wellencharakter des Lichts ausnutzen, um eine realitätsnahe Darstellung zu erzielen. Dabei spielen Interferenz und Kohärenz eine wichtige Rolle.“

Klingt kompliziert! Ist es scheinbar auch! Dennoch möchte ich einmal den Versuch wagen, es in etwas einfachere Worte zu kleiden: Ein Hologramm ist also eine realitätsnahe Darstellung einer Fiktion! Um dies zu erreichen geht es vor allem um eine „Überschneidung“ und ein „Ineinklangbringen“ verschiedener Sinneseindrücke! Ein Sinneseindruck kann u. a. ein Geruch, ein Geschmack, ein Klang, ein Bild oder auch schlicht ein Gefühl sein! Bedient man sich dieser verschiedenen Eindrücke und konzentriert sie auf ein und dasselbe Thema, so könnte man sagen, entsteht eine Art Hologramm! Nochmal zur Erinnerung: Ein Hologramm ist eine realitätsnahe Darstellung einer Fiktion – Man nimmt etwas als lebensecht wahr, was eigentlich gar nicht existiert, also quasi eine Illusion, die aber auf den ersten Blick nicht als Illussion erkennbar ist!

Sie fragen sich jetzt sicher, warum ich über so hochkomplexe Technologien philosophiere!? Nun, behalten Sie diese Definition einfach mal im Hinterkopf und bedenken Sie stets: „Die Deutsche Sprache ist eine sehr genaue Sprache!“ Gerade Deutsche Dichter und Denker sind nicht selten für ihre herausragenden Gleichnisse bekannt! Das heißt, für die Übertragung einer These auf ein artfremdes Thema, auf welches die These allerdings ebenfalls zutrifft! Gerne wird in diesem Zusammenhang auch von so genannten „Metaphern“ gesprochen!

Inspiriert zu diesem Text hat mich eine weitere, hoch interessante „Schlagzeile“ in den Qualitätsmedien. Die da lautet: „Evas Story – Eine neue Form des Holocaustgedenkens!“
Nun, dass diversen Leuten sowohl die Puste als auch die Fantasie nie ausgeht, dürfte ein offenes Geheimnis sein! Diesmal aber haben sich die „Gedankenmacher“ meines Erachtens nach selbst übertroffen. In oben genannter Story wird sich selbst ganz stolz zu der Idee gratuliert, den Holocaust nun auf Instagram zu bringen! Hey, ich meine, man muss halt mit der Zeit gehen!

„Evas Story“ befasst sich mit der Theorie, wie es wohl gewesen wäre, wenn die Leute während des Holocausts schon Instragram gehabt hätten. Natürlich beruht diese Story auf einem absolut „echten und wirklichen“ Tagebuch eines (wiedermal!?) 13-Jährigen Mädchens aus Ungarn, welches von den pösen, pösen Nazis im Holocaust umgebracht wurde. An dieser Stelle sei einmal wertfrei angemerkt, dass es ein Phänomen ist, dass Papier immer länger lebt als sein Besitzer. Ob es nun das Dach der Towers in Amerika ist oder der Boden von Auschwitz: „Der Terrorist ist hinüber, doch der Reisepass ist unversehrt! – Der Jude ist hinüber, doch sein Tagebuch ist unversehrt!“ Tatsächlich, es muss sich um ein sehr hartnäckiges auf Naturgesetzen basierendes Wunder handeln, aber sei es drum!

„Evas Story“ soll also möglichst lebensecht und im Stundentakt(!!) auf Instagram als eine Art Bild- und Wortstrecke ausgestrahlt werden! Damit die Menschen, ähnlich wie bei einem Hologramm oder im 3D-Kino, ein möglichst „authentisches“ Gefühl dafür bekommen, was die bis dahin völlig unbekannte, aber ab sofort natürlich weltberühmte Eva so alles erlebt hat. Wie das dann genau aussehen soll, weiß ich allerdings auch nicht. Vielleicht aber in etwa so:

16.03.1942 – 06:31 UTC

„Hey Followers, gleich geht’s krass ab zum Zähl-Appell! Hab jetzt fett eine Stunde Nazi-Kippen aufgesammelt – echt uncool! See you später. Kiss!“

01.04.1942 – 15:30 UTC

„Meine Sweetys, kurzes up-date: Bin abgecheckt worden von Doc Mengele – Hat mir mal eben die fucking Niere rausgeschnipselt und das OHNE Betäubung (Kreisch-smily).“

oder:

„Liebe Liker, eine Bombenstimmung hier! Greetings aus der Gaskammer!“

Das sind jetzt natürlich alles nur Mutmaßungen, denn wenn ich ehrlich bin, dann weiß ich nicht, wie es wohl gewesen wäre, wenn die jugendlichen „Opfer“ damals Handys samt Facebook und Instragram gehabt hätten. Mein erster Gedanke wäre wohl gewesen: „Wow, wer bezahlt denn die laufende Vertragsrechnung?“ oder „Echt sozial von den Nazis, den Juden zumindest das Internet zu lassen!“ Aber sei es drum – Wir wissen ja, solche und viele, viele andere Fragen, darf man sich an dieser Stelle selbstverständlich nicht stellen!

Ich weiß nur eines, aber das dafür mit absoluter Sicherheit: Ich möchte NIE NIE NIE NIEMALS eine Statusstrecke, samt fiktiver Posts über unsere zahlreichen Deutschen Opfer im Internet lesen müssen, am besten noch mit Bildern unserer vergewaltigten und ermordeten Frauen und Kinder unterlegt. Ich möchte NIE NIE NIEMALS, dass unsere Soldaten dermaßen plakativ entwürdigt werden, indem irgendwelche arbeitslosen Schulabbrecher von meinem Steuergeld dafür bezahlt werden, dass sie im Namen dieser Soldaten lebensecht schildern, wie sie auf den Rheinwiesenlagern abgeknallt, lächerlich gemacht oder verhungert worden sind! Und ich möchte NIE NIE NIEMALS, dass unsere tapfersten Helden und unsere leidgeprüften Ahnen samt ihrer Geschichten post mortem an ein Kapital-Unternehmen wie Instagram verkauft werden, wo sich ein paar gelangweilte Jugendliche an ihrem Blut aufgeilen!

Ich hoffe sehr, dass wir Deutschen unsere Vorfahren und ihre schlimmen Geschichten auch weiterhin mit Würde, Respekt und der nötigen Pietät behandeln, die sich für wahre Opfer und Helden einfach gehört! Wenn man so tief gesunken ist, dass man ein Hologramm über eine „Geschichte“ erstellen und sie auch noch „neuzeitlich“ verpacken muss, dann hat man sich selbst wirklich ein Armutszeugnis ausgestellt, wie es übler bald nicht mehr geht!

Doch, ich schätze dies ist eines der vielen Dinge, die das Deutsche Volk (und vermutlich alle anderen Völker) von einem gewissen „auserwählten Volk“ unterscheiden: Wir vermarkten Leid (ob fiktiv oder nicht) nicht auf pathologische Weise, um uns am Blutgeld unserer Vorfahren zu bereichern und in einem Mitleid zu suhlen, welches uns überhaupt nicht gebührt. Wir stehlen nicht die Identitäten und Geschichten von verstorbenen oder lebenden Personen, um uns mit Federn zu schmücken, die uns nicht zustehen.

Und wir müssen keine Hologramme erstellen um unsere Ahnen am Leben zu erhalten. Denn unsere Ahnen leben in unseren Gedanken, Gefühlen und Idealen weiter!

Und das sind die Orte, an die jener spezielle Götze niemals rankommen wird weil seine ganze Existenz einzig auf Paragraphen, Gesetzen und Fiktionen beruht, die eines Tages dem Gesetz der Natur entsprechend zu Staub zerfallen werden. Unser Gott aber ist Wahrheit, Seele und Geist und damit ewig – Er braucht keine Paragraphen und keine gekünstelten „Instagram-Fotostrecken“ um in Erinnerung zu bleiben! Und niemals würde er es brauchen, geschweige denn verlangen, dass wir ihn auf solch eine primitive Weise entweihen!

So lange Deutsche Herzen schlagen… und selbst darüber hinaus!

 

Ein Deutsches Mädchen

2 Kommentare zu „Dürfen wir ihn jetzt „Hologramm“ nennen? – Der Holocaust auf Instagram!“

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